Die wirksamen Bestandteile der Cannabispflanze
Seit Jahrtausenden gilt die einjährige, krautartige Hanfpflanze als Heil- und Nutzpflanze. Zu verdanken hat sie dies ihren Inhaltstoffen. Die Hanfgewächse (Cannabaceae) mit dem lateinischen Namen Cannabis Sativa und Cannabis Indica gibt es in einer männlichen und einer weiblichen Pflanzenform. Da nur die weiblichen Pflanzen im Gegensatz zu ihren männlichen Abbildern Blüten entwickeln, sind sie pharmakologisch von größerem Interesse.
Bis in das erste Viertel des 21. Jahrhunderts wurden in der Cannabis- oder auch Marihuanapflanze bereits annähernd 600 unterschiedliche Inhaltsstoffe nachgewiesen. Darunter befinden sich, wie in vielen Organismen chemische Verbindungen wie Vitamine, Proteine, Alkohole, Zucker, Aminosäuren und Fettsäuren. Zudem beinhaltet Hanf auch natürliche Flavonoide, zu ihnen zählen Pflanzenfarbstoffe wie Chlorophyll. Für den Geruch der Pflanze sind über 200 Terpene, also ätherische Öle zuständig. Ebenfalls in der Pflanze entdeckt wurden etwa 100 Cannabinoide. Diese Substanzen reagieren mit dem Endocannabinoid-System (ECS) des Menschen und wirken auf unterschiedliche Weise.
Über 200 unterschiedliche Terpene wurden in der Hanfpflanze separiert. Unter ihnen verleihen die ätherischen Öle Myrcen, Pinen, Limonen, Eucalyptol und Beta-Caryophyllen der Marihuanapflanze ihren individuellen Geruch. Jedem dieser Terpene wird eine andere Wirkung nachgesagt. So soll Myrcen beispielsweise entspannend auf die Muskulatur wirken und Schmerzen reduzieren können. Pinen ist das am häufigsten vorkommenden Terpen und findet sich außer in Cannabis auch in Nadelhölzern. Es soll die Bronchien weiten können und antibakterielle Eigenschaften aufweisen. Das dominierende Terpen in Cannabis ist das entzündungshemmende Beta-Caryophyllen. Es aktiviert die B2-Rezeptoren des Immunsystems und findet sich ebenfalls in Schwarzem Pfeffer.
Auch die Gruppe der über 100 Cannabinoide in der Hanfpflanze wirken sich auf das Endocannabinoid-System des menschlichen Körpers aus und beeinflussen die B1- und B2-Rezeptoaren im Nerven- und Immunsystem. Die wichtigsten und häufigsten Cannabinodie in der Hanfpflanze sind THC (Tetrahydrocannabiol), CBD (Cannabidiol), CBC (Cannabichromen) und CBG (Cannabigerol). Durch die Bindung an die Cannabinoid-Rezeptoren im Gehirn sind für viele Eigenschaften von Cannabis verantwortlich.
THC, das Cannabinoid mit der vollständigen Bezeichnung Delta-9-THC ist verantwortlich für die psychische Wirkung von Hanf und daher in der Diskussion in Bezug auf pharmakologische und medizinische Zwecke. Im Gegensatz zu THC wirken CBD, CBC und CBG nicht psychoaktiv. Diese Cannabinoide werden von Wissenschaftlern auf ihre einzelnen Wirkungen intensiv erforscht.
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Guter Bericht, bin begeistert. Wirklich hervorragend geschrieben. Würde das gern überall sagen können... Ihr seit die Guten!